Sonntag, 10. Mai 2015
So nach genau einem Monat melde ich mich auch mal wieder! Aber diesmal konnte ich wirklich nichts dafür: Meine Familie hatte für ein paar Wochen kein Internet, was sich aber sehr spürbar gemacht hat an meinen plötzlichen Spanischkenntnissen, da ich ja sonst nicht viel zu tun hatte, als mich einfach mal hinzusetzen und zu lernen :D. Und an dem Tag, als das Internet wieder funktioniert hat, ist eine Freundin aus Deutschland angekommen, die sich entschlossen hat ihre letzten 10 Tage ihrer Rundreise durch Peru mit mir in Chiclayo zu verbringen. Sie durfte mit in meiner Familie wohnen und ist für ein paar Tage mit in mein Projekt gekommen, weil sie das auch sehr interessiert, was ich hier alles zu tun habe. Wir haben Schnitzel gekocht, einen Strand- und einen Museentag eingelegt. Außerdem waren wir auf deinem Barbecue von AFS eingeladen, bei dem sich alle AFS Teilnehmer, die in Chiclayo wohnen, getroffen haben, und durch den berühmt-berüchtigten Hexenmarkt von Chiclayo sind wir auch gelaufen. Da werden die kuriosesten Sachen angeboten: verschiedene Kräuter, Schlangenhaut, Ziegenfüße, Säfte, die eine bestimmte Wirkung haben sollen (zum Beispiel: 'nicht schwanger werden' oder auch das Gegenteil) bis hin zu getrockneten Stierhoden. Gruselig...

Der Hexenmarkt in Chiclayo

Auf jeden Fall haben wir sehr viel unternommen und uns das verlängerte Wochenende (durch den 1. Mai) geschnappt, um meine erste Reise zu unternehmen. So ging es mit dem Bus nach Cajamarca, einer wunderschönen Stadt in den Bergen, die berühmt ist für ihre tollen Karnevalfeste (natürlich ist es damit erst wieder nächstes Jahr Februar soweit, aber dann fahr ich einfach nochmal hin ;) ). Nach 6 Stunden sind Agnes und ich, meine Gastschwester Cinthya und Jan (der andere Freiwillige, mit dem ich gemeinsam nach Chiclayo gekommen bin) in der Früh um halb 6 angekommen. Zuerst haben wir uns mit einer anderen Freiwilligen aus Trujillo getroffen und uns dann erst mal auf die Suche nach einem billigen Hostel gemacht. Als wir dann eine echt schöne Unterkunft gefunden hatten, sind wir gleich los, etwas frühstücken, und dann ab auf die unsere erste Tour zu den Ventanillas de Otuzco. Das sind sehr alte Grabstätten, die aussehen wie kleine Fensterchen (Ventanillas), eingehauen in einen Hügel, über dem kleinen Dorf Otuzco. Wir haben dort ein Mittagspäuschen eingelegt, Obst gegessen und den wunderschönen Ausblick auf die Berglandschaft genossen.

Ventanillas de Otuzco

Danach haben wir uns zu Fuß an einem Fluss entlang




auf den Weg zu den Baños del Inka gemacht, den Therminalquellen mit heilender Wirkung, in denen um 1500 n. Chr. der letzte Inka-Fürst Atahualpa gebadet haben soll, bevor er starb.



Wir haben es uns alle etwas spektakulärer vorgestellt, aber es war trotzdem sehr entspannend.

Am nächsten Tag ging's nach einer Wanderung auf einen Berg in aller Frühe, um den Sonnenaufgang über Cajamarca von Oben zu betrachten, auf eine Tour zu Cumbe Mayo, einem beeindruckendem Bewässerungssystem einer Prä-Inka-Kultur. Die Natur dort oben war einfach atemberaubend anzusehen.



Am Nachmittag sind wir noch ein paar Wasserfälle und einen typischen Bauernhof ansehen gegangen, bei dem jede Kuh ihren eigenen Namen hat und auch darauf hört, was den Peruanern entzückende Schreie entlockte und uns nur ein Kopfschütteln...
Abends haben wir noch ein paar Pisco getrunken, das Nationalgetränk Perus, ähnlich einem Traubenschnaps (seeehr lecker ;)), und sind dann totmüde ins Bett gefallen.

Sonntags wollten wir dann eigentlich einen Ausflug zu den Lagunen des kleinen Dorfes Namora machen, woraus aber eine abenteuerliche Wanderung auf einen kleinen Berg wurde, wo wir uns nochmals den atemberaubenden Blick auf die Anden ansehen durften. "ICH LIEBE DICH, PERU!", rief ich glücklich.



Dann wurden wir auch schon eingeholt von einer dicken Regenfront. So ging's zum trocknen in ein sehr schlichtes Restaurant (das eher einer alten Metzgerei glich, wenn ihr mich fragt), in dem Cinthya und Jan genüsslich ein Meerschweinchen bis in alle Einzelteile zerlegt und abgeknabbert haben, bis nur noch die kleinen Füßchen übrig waren.



Am Abend sind wir dann noch VEGETARISCHE Pizza essen gegangen und dann hieß es auch schon Abschied nehmen von Cajamarca, der Stadt, die von den Peruanern sehr geliebt wird, der Stadt mit den vielen bunten Kleidungen und großen Hüten, die uns sicherlich in Erinnerung bleiben werden.

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