Dienstag, 17. November 2015
Veränderungen...
Ich für meinen Teil mache mir viele Gedanken über meine Zukunft und was ich mit dem einen, wundervollen Leben so anstellen möchte. Ich habe das Gefühl, dass ich hier endlich die Zeit hatte mich zu ordnen. So sind mir einige neue Dinge an mir aufgefallen:
Ich habe Lust meine alte Schullektüre „Schöne, neue Welt“ von Aldous Huxly, einem der einflussreichsten Romanen des 20. Jahrhunderts, noch einmal anzufangen und diesmal nicht nur halb zu lesen. Auch habe ich mir das eBook „Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser“ heruntergeladen. (Ich brauchte etwas, in dem mir kurz und bündig alles in leichter Sprache erklärt wird, denn sonst hätte ich bestimmt gleich wieder aufgegeben.)
Zur Erklärung für die Leute, die mich nicht kennen: Ich wusste in der 9. Klasse nicht einmal, dass es zwei Weltkriege gab, also kann sich, glaube ich, jeder das Ausmaß meines Interesses an Geschichte oder auch an allem, was mit Politik oder Sozialkunde zu tun hat, vorstellen.
Doch das ändert sich jetzt. Ein gewisses Maß an Allgemeinwissen sollte jeder besitzen, nur muss man dafür etwas tun.
Plötzlich interessiere ich mich für die Nachrichten aller Welt. Mir ist klar geworden, wie wichtig es ist, nicht blind durch die Welt zu laufen und zu glauben, alles wäre gut. Denn das ist es nicht.
Vor allem das Müllproblem und die Tatsache, dass vielen Menschen hier die Erde, die ihnen Leben schenkt, scheinbar völlig egal zu sein scheint, hat mich in meiner Entscheidung bestärkt, Umweltnaturwissenschaften studieren zu wollen.
Es gibt viele Menschen, die sagen: „Was soll ich denn als einzelner Mensch helfen können?“. Ich aber glaube, das jeder einen winzigen Teil dazu beitragen kann, diese Welt ein klein bisschen besser zu machen. Man sollte es nur versuchen! Wege entstehen dadurch, dass man sie geht!

Jeder verändert sich in so einem Auslandsjahr. Wo oder was man macht, ist dabei nicht entscheidend. Man wird selbstständiger und toleranter verschiedenen Einstellungen und Gewohnheiten gegenüber und lernt sich selbst besser kennen. Auch wird man sich plötzlich über Dinge bewusst, die einem vorher nie aufgefallen sind, weil sie immer da waren. Oder man bemerkt wie wichtig einem Familie und Freunde wirklich sind. Zum Beispiel hatte ich noch nie im Leben Heimweh. Wenn man aber 8 Monate auf der anderen Seite der Welt getrennt von all seinen Lieben verbringt, sieht das ganz anders aus. Dennoch würde ich es aber auf keinem Fall als ein unangenehmes oder schlimmes Gefühl bezeichnen, sondern als eines, das dir zeigt, wie du jeden einzelnen für seinen besonderen und einzigartigen Charakter liebst und unglaublich schätzt.

Ich habe gegenüber meinem Papa einmal beim Skypen erwähnt, dass ich nicht mehr zusammen mit meiner Familie leben möchte, wenn ich im März wieder nach Hause zurückkehre. Er hat das natürlich wörtlich genommen und es völlig entsetzt allen Leuten erzählt, die er getroffen hat. Ich meinte damit aber, dass ich endlich mein Leben in die Hand nehmen und zu studieren anfangen möchte. Dafür werde ich aber wohl oder übel umziehen müssen, lieber Papa!
Und wie Mama richtig bemerkte, einige Tage bevor ich nach Peru aufbrach, wird nach diesem einen Jahr ein neuer Lebensabschnitt beginnen, allein, weil ich selbstständiger und mit einer Menge neuer Erfahrungen im Gepäck, die mir keiner mehr nehmen kann, zurückkehren werde. Und darauf freue ich mich!

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